KR389 Rollberg-Kiez (vor Brüssel)

Du bist noch kein Abonnent/+?
Hier erfährst Du mehr über
Kuechenstud.io/+
Einloggen

(37 Stimmen, Schnitt: 4,32)
| 38 Kommentare

Rene Kecke vor der Moschee

DocPhil ist mal wieder mit einem Polizisten unterwegs in dessen Kiez. Nach der beliebten Wedding-Folge nun ein Spaziergang durch den Rollberg-Kiez, eine lange sehr brisante Gegend in Berlin Neukölln.

Brennpunkt-Haus in der Flughafenstraße

René Kecke, Kontaktbereichsbeamter im Abschnitt 55, führt DocPhil unter anderem durch den Drogen-Hotspot Hasenheide – vorbei am Ort, wo Keckes Kollege erschossen wurde.
Die beiden besuchen die Şehitlik-Moschee am Columbiadamm, die Flüchtlingsunterkunft nebenan und die Aussteiger schräg gegenüber.

Die Aussteiger in der Lilienthalstraße

Kecke spricht über die Jugendbanden im Kiez, Großfamilien, die Probleme der Drogenfahndung und seine Argumente für die Legalisierung von Cannabis.

(Diese Folge wurde vor den Anschlägen in Brüssel am 22. März aufgenommen.)

38 Kommentare

  1. Ich mag das Format wirklich sehr, mit einem Polizisten durch den Kiez zu wackeln. Aber leider macht das nur Spaß, wenn der Polizist auch ein bisschen mitspielt, aus seinem Nähkästchen plaudert und vor allem: wie ein Mensch spricht, und nicht wie ein Aktenordner. Ich fand es leider ganz unerträglich, den Ausführungen von Herrn Kecke zu folgen, der jeden Satz so zu formulieren versuchte, als ob er ihn später in einen Polizeibericht überführen müsste.

    Oder anders formuliert: Falls du wieder mal eine derartige Kiez-Folge machen wollen würdest (was ich sehr begrüßen würde), dann such dir doch bitte einen lustigeren Polizisten aus.

    • Er braucht ein bisschen, um seine Anspannung und Vorsicht abzulegen. Später, etwa in der Hasenheide, ist es lockerer.
      Ich habe keinen Einfluss auf die Auswahl des Polizisten, kann bei der Pressestelle nur gewünschte Eigenschaften angeben.

    • Bitte keinen “lustigeren” Polizisten. Ich will ja etwas über die Realität erfahren und dazu gehört, dass der Mann authentisch sein darf. Er muss jeden Tag die Exekutive darstellen, und von einem Moment zum anderen in den “Polizei”-Modus umschalten können. Das prägt halt!
      Finde ich gut, wie du mit den Leuten umgehst, Philip!
      Nur die Hintergrund-Atmo ist viel zu laut, ist manchmal anstrengend das Gespräch herauszufiltern.

  2. Ich kann Florians Kommentar zwar nachvollziehen, ziehe aber ein anderes Resümee:

    Man bedenke die Position des Polizisten, der sicher vermeiden möchte mit einem Zitat morgen in der Bild zu stehen und sich in einem gewissen, wahrscheinlich nicht zu großem, Rahmen bewegen kann. Genau diesen Rahmen auszuloten ist dann auch die Aufgabe.

    Vermutlich kann Phillip auch keine Bedingungen stellen und das so etwas überhaupt statt findet ist lobenswert.

    Ich fand den Podcast dennoch informativ.

  3. Sehr schön, das jetzt wieder mehr und regelmäßig Podcasts auf KR erscheinen. Ich hatte letztes Jahr angenommen, das die KR Formate irgendwie auf “Der Sender” weitergeführt werden. Aber dort tut sich seit Monaten nichts. Ist das Projekt eingeschlafen?

  4. Stelle fest: Im Küchenradio wird die Herkunft von Tatverdächtigen ausführlichst ausgebreitet. finde ich unnötig.

    • Willkommen im Polizeialltag … anders als in Medien und Politik tabuisiert wird, ist die Herkunft von Straftätern nicht zu ignorieren – ansonsten könnte die Polizei ihre Arbeit gar nicht mehr machen.

      Das Thema ist bei den betreffenden Nationalitäten übrigens gerade nicht tabuisiert. Auch, weil sich die riesige Mehrheit normalerweise über ihre kriminellen Landsleute ärgert. Die meisten Menschen werden zum Glück auch in schwierigen Lebenssituationen nicht kriminell.

    • Hm. Ich kenne das Thema, ist mir beim Aufnehmen aber gar nicht aufgefallen, es schien mir völlig normaler Teil der Polizei-Arbeit – was nicht heißt, dass es richtig ist. Vielleicht kannst Du ein Beispiel nennen, wo es Dir besonders unnötig erscheint.

  5. Vielen Dank, dass Du das Küchenradio mit dieser und anderen grossartigen Folgen am Leben erhältst!

  6. Gut gemacht! Es braucht noch viel mehr Journalisten, die vor die Tür gehen und den Alltag und die Normalität abbilden.

  7. Warum druckst der Kollege so rum? Klar, er darf nicht alles sagen, was er denkt. Wohl aus Gründen. Aber da wäre es doch mal interessant gewesen nachzuhaken, warum die Situation bei Polizei und Gesellschaft so angespannt ist?

    Der Podcast ist sehr informativ und kurzweilig, aber leider doch zu oberflächlich. Vielleicht war auch nicht mehr drin.

    Danke für diesen Podcast. :)

    • Dass er so offen sich zur Legalisierung bekennt, hätte ich zum Beispiel nicht erwartet.

      • Ja, aber nur nach mehrfachem Nachhaken hattest Du diese Information. Man hat regelrecht den Eindruck, dass man ihm alles aus der Nase fischen musste. Warum hat er nicht offener geredet, seine Meinung kund getan, was er fordern würde von Gesellschaft, Politik, Kollegen. In Stellen war da ja was…

        Nichtsdestotrotz bedanke ich mich für diesen Podcast.

      • Ein offenes Bekenntnis zur Legalisierung? Das hab ich irgendwie anders verstanden. Darf ich zitieren: “Natürlich gehört es verboten!” (1:16:16)

        Für mich klang das so: Als Polizist ist Herr Kecke dagegen, weil man ja sowieso nichts ausrichten kann und weil er vor allem keine Lust auf den ganzen Papierkram hat. Als Familienvater (und damit als Privatmensch) ist er aber klar gegen die Legalisierung, weil er – unter anderem – tatsächlich zu glauben scheint, dass Cannabis eine Einstiegsdroge ist. (1:16:34).

  8. Wäre vielleicht auch mal interessant sowas mit dem BKA bzw. SEK aufzunehmen.
    Ansonsten super Folge… :)

  9. Bitte mehr vom diesen Spaziergängen. Da lernt man Berlin erstmal richtig kennen. :)

  10. Ich dachte “vor Brüssel” sei eine örtliche Angabe zum Kiez, quasi brüsseler Vorstadtkiez (ala Mollenbeck) , aber es klärte sich dann ja schnell auf – wobei ich auch gerne was über Mollenbck gehört hätte, vielleicht ist da ja ein deutscher Ansprechpartner?

  11. Super Episode. Sehr gerne zugehört. Anbetracht der Schwierigkeit, in der der Polizist ist, wie er sprechen soll, hat er das ganz toll gemacht. Die Art der Begleitung war aber auch sehr fein, und Philip hat das recht ruhig und geschickt durch Fragen und Kommentare vorangetrieben. Einige schöne Sätze, einige Gedanken zum Weiterdenken, und überraschte Wendungen – zB. auch bei der Frage nach dem Schusswaffengebrauch in US.

  12. Mir hat die Folge auch sehr viel Spass gemacht und auch viel neues gebracht, besonders interessant für mich als ehemaligen fast-Anwohner (Urban-/Ecke Graefestrasse). Ich fand aber auch, dass man dem Schutzmann sein Winden ganz schön angehört hat, da habe ich auch manchmal mitgelitten.

    Ein besonders bemerkenswertes Detail war das mit der Ampel und von unten drücken und mit “Geheimcode” die Ampel zum schnelleren umschalten bewegen. Habe ich dann auch probiert und dann nachgegooglet und siehe da, das ist eine urban legend, das Ding unten ist für Sehbehinderte, die damit den grün-Signalcode anfordern können (der übrigens seine Lautstärke dem Umgebungslärm anpasst). Der Sofort-Gruen-Code soll SOS in Morsecode sein, aber das ist wohl ebenso Quatsch. Erstaunlich ist aber schon, dass unser Freund und Helfer solchen Mythen aufsitzt und man fragt sich dabei doch, wo er noch etwas leichtgläubig sein könnte.

  13. Pingback: Kiezspaziergang aus Polizistensicht - Nante Berlin

  14. Zwei Daumen hoch für die klasse Kapitelmarken! <3

  15. Hi DocPhil,

    habe mich eben an diese Episode erinnert und, dass Du nicht wusstest, was die apostolische Nuntiatur in Neukölln ist.

    Heute kam die Episode von dem Gott Bewahre Podcast in meinen Podcacher, habe gleich an DIch gedacht!
    http://www.gott-bewahre.de/gb008-apostolische-nuntiatur/

  16. Hallo Küchenradio,
    ich wünsche mir so sehr eine neue Folge nach alter Art: Alle vier Protagonisten in einer Küche und man tauscht sich einfach mal aus. Stand der Dinge und so. Bei jedem im Einzelnen und mit dem Küchenradio im Besonderen.
    Frau Katja und Cindy, ihr werdet vermißt :)

    Voller Hoffnung und grüßlichst
    Thorsten

  17. Supergutes und sehr interessantes Interview, Philip!! Ist doch verständlich, dass der Polizist nach Worten sucht. Ist mir lieber als Stammtischgequatsche.

  18. Super Reportage. Ich kenne jeden besuchten Ort. Die Sicht der Polizei eröffnet eine völlig neue Perspektive. Ich finde den Polizisten wirklich großartig. Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass so ein schwieriges Terrain für ihn war. Denn so lustig frei von der Leber weg kann er dann doch nicht plaudern. Er muss ja dort auch weiterhin arbeiten und seine Streife in seinem Abschnitt laufen.

    Im Kulle war ich als Kind nur ein- bis zweimal. Dann war es schon ein gefährlicher Ort, soweit ich mich erinnern kann. In den Rollberg-Kiez durfte ich nie gehen, allerdings kannte ich dort auch niemanden und so gab es auch keinen wirklichen Anlass.

    Vielen Dank für das tolle Interview und die spannende Führung durch den Kiez.

Schreibe einen Kommentar zu Florian Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.