KR351 Kaffee

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KR351

Ralf Rüller hat lange in der Finanzindustrie gearbeitet, hatte dann genug davon, suchte eine neue Leidenschaft und landete beim Kaffee. DocPhil und Cindy besuchen The Barn, Ralfs Kaffeehaus und Rösterei in der Schönhauser Allee 8 zwischen Mitte und Prenzlauer Berg.

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Ralf erklärt, wie sich die rund fünf unabhängigen Röstereien in Berlin von Starbuck & Co unterscheiden, warum sie ihren Bauern angeblich den dreifachen Preis bezahlen und warum Filterkaffe die Krönung der Bohne ist.

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Berühmt wurde Ralf Kaffeehaus auch, weil er ein für den Prenzlauer Berg unfassbares Schild an einem Betonpoller aufhängte und diesen in den Eingang stellte.

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Ganz zum Schluss stößt Onkel Andi dazu.

Hier noch die erwähnten Kaffee-Blogs:

jimseven.com
timwendelboe.no
SYPHON@PRUFROCK (YouTube)

(Wir danken @bosch für den Tipp.)

38 Kommentare

  1. Kurze Frage (bin noch mitten beim Hören): Was ist mit den Kaffee-Podcasts passiert, die am Anfang des Gesprächs erwähnt wurden?

  2. Ein tolles Interview…interessante Story…finds nur schade, am Ende über seinen Tee, seinen Laden und über ihn selbst Witze zu machen….schlechter Stil, Herrschaften!

  3. Die technischen Hintergrundinfos zur Bohne und Röstung fand ich sehr interessant und bekam große Lust einmal einen solchen Kaffee zu probieren. Für mich aber nur nur mit Milch! :-)
    Ein paar Stunden später kreisen mir ein paar der Schlagworte im Kopf herum, die in der Mischung einen etwas faden Beigeschmack hinterlassen: Investmentbänker – fairer Handel; wohlhabendes und schuldenfreies Kaffeebäuerchen – Kredit nötig, um Kaffeebohnen nach neuer (alter) Methode zu ernten. Hmm. Cindy hätte da vielleicht etwas mehr Infos rausholen können. Zumindest werde ich beim nächsten Kaffeekauf etwas genauer hinschauen und ggf. auf die kleinere Rösterei zurückgreifen. Bei uns auf dem Land gibt’s im Supermarkt zumindest den puren Stoff vom “Lecker, lecker, lecker” – Mann. Danke für die Sendung und viele Grüße aus Hessen.

    • Den faden Beigeschmack hatte ich auch zu einem gewissen Teil. Die Ausführungen zur Kaffeeproduktion fand ich sehr interessant und ich bin neugierig geworden, was diese Art von Slow-Food-Kaffeekultur angeht. Was ich ein wenig fragwürdig finde, ist die Herabsetzung des Fairtrade-Zertifikats. Aus der Sicht des Konsumenten ergeben sich da zwei Fragen, denke ich: 1. Kaufe ich mein Produkt nach einer weitestgehend unabhängigen Zertifizierung und unterstütze damit die Kaffeebauern – auch wenn es dabei “nur” um einen Mindestlohn geht? 2. Oder vertraue ich auf das Versprechen des Slow-Food-Kaffee-Anbieters, dass die kooperierenden Kaffeeproduzenten noch “gerechter” entlohnt werden, als es durch die Fairtrade-Initiative geschieht? Persönlich würde ich mich eher für einen zertifizierten Kaffee entscheiden, eben wegen des Mindestmaßes an Kontrolle.

  4. Das Chaosradio Express hat auch mal eine sehr interessante Sendung über Kaffee gemacht. Auch mit einer ähnlichen Person, also einer Mikrorösterin. Der Schwerpunkt waren die Produktionsschritte des Kaffees.

    http://cre.fm/cre119

    • Den Podcast fand ich ehrlich gesagt auch besser (auch wenn mir die Küchenradio-Episode sehr gefallen hat), weil der Gast sich nicht die ganze Zeit versucht zu verteidigen und zu rechtfertigen.

  5. schoener podcast, mal wieder…

    ich hatte aber auch sehr gemischte gefuehle beim hoeren des podcasts…
    einerseits hat man doch einiges erfahren, und man merkt, dass ralf rueller eine gewisse leidenschaft fuer kaffee besitzt…
    andererseits habe ich immer ein sehr grosses problem, wenn jemand auf eine dreimal gestellte ganz einfache frage (“was kostet ein pfund kaffee?”) keine klare antwort zu geben gewillt ist, sondern ewig rumlaviert und geschichten erzaehlt, nach denen in dem moment keiner gefragt hat… sehr fishy, irgendwie…
    und warum ‘sein’ system besser sein soll als fair trade ist mir auch nicht klar geworden… und das schon erwaehnte eigeninvestment der kaffeebauern war ihm hoerbar unangenehm…

    weisser tee schmeckt uebrigens durchaus nach etwas, wenn man seine geschmacksnerven nicht durch’s rauchen ruiniert hat… ;) scnr

    • Ich denke die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Weil er ja nicht wissen kann, was der Produktionsprozess und der Gewinn der Industrie ist.
      Sein Konzept weicht ja komplett von dem ab was die Industrie tut und kostet nicht nur beim Erzeugen des Rohprodukts mehr.

      • Deswegen habe ich da auch nicht weiter nachgefragt. Der Ansatz, direkten Kontakt mit den Bauern zu haben, ihnen klar zu machen, dass es einen Markt für die Luxus-Variante ihres Produkts gibt und sie dann besser zu bezahlen, finde ich erstmal überzeugend. Wie das in der Praxis aussieht, kann ich nicht beurteilen. Auch der Vergleich zwischen Barn und Fairtrade ist nicht einfach. Mir scheint, dass Fairtrade ein Modell ist, um die Massenware Kaffee fairer zu machen. The Barn ist ein Modell, um Kaffee zum Luxus-Gut zu erheben – von dessen höhere Wertschöpfung dann auch die Hersteller diese Luxusgüter profitieren. Aber die beiden Modelle können nebeneinander existieren.

        • Müssen nebeneinander existieren, dem Bedarf an Ware ist sonst wohl kaum beizukommen. zB Brot: bei Aldi glau ich 0,79€ das Pfund und es ist qualitativ, naja, jedenfalls ok. Pfister Hofbäckerei (zB) geht das Pfund an die 3€ und es ist super. Aber ich kann mir das trotz Studium und Festanstellung nicht ständig leisten. Ich würde gerne bei Barn nen Kaffee trinken, aber eben sicher im Alltag selber einen kochen.

        • Erinnerte mich ein wenig an das Salzprojekt (http://salzprojekt.de/).

  6. Eine schöne Folge, erst recht, als Cindy immer wieder “subtil” Kaffee “auf Lebenszeit” verlangte und nicht mal eine einzige Tasse abbekam!

    Ich hänge vor dem Laden an der Schönhauser Allee herum und verhökere Zucker und Milch für 10 Euro pro Teelöffel. Pssssst, Milch? Pssssst, Zucker?

    Warum man vom Laptopverbot redet aber gleichzeitig extra einen Tisch für Laptop- und Tabletbenutzer hat, verstehe ich nicht und verstand ich nicht, als ich drin war. Der Laden ist mir einfach suspekt und ich kann es mir nicht vorstellen, dass die jungen, englisch-australisch-amerikanischen Angestellten, die keine Deo tragen dürfen, gut verdienen.

    Wenn man das vergessen kann, ist der kleinen Laden (wo nicht geröstet wird) am Koppenplatz/Ecke Auguststraße sympathisch.

    • In der “Barn” an der Auguststraße gibt es übrigens vom Haus aus Milch UND Zucker.

    • Wenn man sich selbst einlädt (wie das KR-Team) finde ich es etwas unhöflich nach Getränken zu fragen – mehrfach.

      Zum Laden:
      1 Punkt gibts für den Kinderwagenpoller, aber 2 Punkte Abzug für das Hochgejazze von Lebensmitteln zu Semi-Luxusartikeln und der komplett anglifizierten Außendarstellung des Ladens.

  7. Vorab erst mal ein dickes Lob für die vernünftigen und erstklassigen Bilder, die ihr inzwischen zum jeweiligen Podcast veröffentlicht: wenn ich mich an die teilweise – mit Verlaub – hingerotzten Bilder in der Vergangenheit erinnere, ist das jetzt wirklich eine Wucht.
    Insgesamt war´s ein interessanter und unterhaltsamer Podcast. Irre schade, dass die werte Frau Katja nicht mit dabei war: es hätte mich doch sehr interessiert, wie Sie auf den Anti-Kinderwagen Betonpoller reagiert hätte. Ich wette, Sie hätte den Kaffee-Besitzer zer-hackfleischt und ihn bis zum argumentativen K.O. auf die Bretter geschickt… Wirklich jammerschade, dass Sie nicht da war.

    Der 10 minütige Abgang zum Schluss hat auch amüsiert…. ich wundere mich eigentlich immer wieder, wieso ihr das veröffentlicht.

    Der schönste Spruch des Abends kam von Cindy auf die Aussage von Onkel Andi, dass zu viel Tee unheimlich schädlich sei. Cindy darauf sinngemäß, heutzutage sei alles schädlich “… das ist der Preis der geschöpflichen Abhängigkeit, in der wir alle existieren.” Da lag ich fast auf dem Boden; manchmal liebe ich diesen kleinen ewig rumbockenden Küchenradio-Krawallbruder.

    • finde es ja ziemlich nervig, frau katja so auf ihre rolle als mutter zu reduzieren. als wollte man als eltern nicht auch mal irgendwo hingehen, wo keine babies schreien. und als wäre nicht auch philip vater, anscheinend weckt “kinderwagen” aber noch immer ausschließlich die assoziation “mütter”. ganz abgesehen davon: wie wärs mit ein bisschen humor. wenn es irgendwo räume ohne kleinfamilien braucht, dann wohl in prenzlauer berg. man darf ja auch nicht überall mit seinem hund rein, bloß weil man in friedrichshain ist – ohne jetzt kinder mit hunden vergleichen zu wollen, aber was ich meine, wird daran zumindest berlinern vielleicht deutlich.

  8. Ich hätte da spontan eine Frage zu diesem Kinderwagenpoller (ich wohne nicht in Berlin, mir war das “Problem” wie auch diese “Lösung” dafür komplett neu). Also die Frage:

    Hält diese Vorrichtung neben Kinderwagen nicht auch Rollstuhlfahrer zuverlässig aus dem Lokal fern und wenn ja – gibt es da noch einen alternativen, barrierefreien Eingang durch eine Hintertür oder ist es gar aus ästhetischen Gründen gewollt,, dass keine Rollifahrer dort reinkommen können?

    Das sollte doch dann mit einem europäischen Antidiskriminierungsgesetz kollidieren, oder nicht? So mal als hypothetische, juristische Fragestellung – nicht dass es von dieser Seite her mal Stress für die engagierten Leute gibt.

    BTW, interessanter Podcast! *flatter* ;-)

  9. In dieser Folge war eindeutig zuviel (Eigen)marketingschmäh des Ex-Finanzdienstleister -gelernt ist ja gelernt- und zuwenig Nachfragen.
    Die Begriffe Slow Food und Fairtrade haben wenig inhaltliche Überschneidung und sind auf jeden Fall kein Gegensatzpaar. Während Fairtrade sich an einen konkreten Preis (mehr als der Weltmarktpreis) und an Produktionsbedingungen orientiert, geht es bei Slow Food um Qualität Genuß und Regionalität. Fairtrade schließt z.B. Kinderarbeit aus, Slow Food macht dazu einfach keine Aussagen. Slow Food definiert sich über eine (höhere) Qualität der Kaffeebohne ab, macht jedoch keine Aussage über die Lebensqualität der Kaffeeerzeuger.

    Befremdlich war auch der missionarische Eifer im Hinblick auf den einzig wahren Kaffeekonsum. Ich finde es in Zeiten von starbuckigen Sirupgetränken mit Kaffeezusatz sympathisch eine Alternative zu haben, aber deshalb muß man ja nicht die Milchkaffeetrinker als geschmacklosen Pöbel diskreditieren.

  10. Unterhaltsame Episode – manche Statements des Gastes haben mich an Protokolle aus ‘Minusvisionen’ (Ingo Niermann, 2003) erinnert.

  11. Da ich hier zum ersten mal etwas schreibe, eines erst einmal vorweg: “Absolut toller Podcast, danke für eure Mühe!”

    Zur Sendung: Ich hätte ich euren Gastgeber gerne ab und zu etwas länger ausregen gehört, klang für mich sehr sympatisch der Laden ;)

  12. ich fand den kaffee herrn auch etwas komisch. zumindest kam er mir nicht sehr sympatisch rüber und stand glaube ich auch nicht wirklich hinter der sache. vlt liegt es auch daran, dass ich tee-trinker bin ;)
    dazu könnt ihr ja auch mal einen podcast machen. ich kaufe meinen tee immer bei der https://www.teekampagne.de evtl. steht der gründer faltin mehr hinter seiner idee.

  13. tonfall und dukturs des kaffee-herrn erinnern mich stark an unseren alten fdj-sekretär. vor der wende war er feuer-und-flamme für die deutsch-sowjetische-freundschaft, danach war er feuer-und-flamme für alles möglich, z.b. für füllfederhalter, tauchurlaube, monroe-stoßdämpfer. für mich strahlt er nicht “leidenschaft” aus, sondern “besessenheit”, die behandelt gehört.

  14. Sehr fein, meine Herren. Ihr labert und ich muß wieder mit viel Geld mein G.A.S. befrieden. Ich prangere das an :D

    Zumindest werden sich die Leute in der Firma freuen, wenn ich ihnen eine neue, dicke Mokka-Kanne spendiert.

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