DI079 Woran es beim Klimaschutz hapert (Stefan Rahmstorf, Klimaforscher)

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  1. Herr Rahmstorf nennt als einen der größten Handlungsräume die Politik und das man wählen gehen soll. Ich als Mitdreißiger Mann in Berlin mit politisch eher wenig Wissen, frage mich jetzt, welche Partei wirklich fähig wäre, der aktuellen Politik einen “A****tritt” in die richtige Richtung zu verpassen. Dem aktuellen Bild nach, gibt es keine Partei, die das tun würde. Warum formt sich also nicht zeitgleich mit der z.B. Extinction Rebellion Bewegung eine neue politische Kraft? Braucht so etwas einfach Zeit oder gibt es diese politische Bewegung schon?

    • Was aus den Grünen geworden ist reicht als Beispiel um zu verstehen wie nicht die richtige Partei gewählt, sondern das dahinter liegende System abgewählt werden muss. Wenn der Druck weiter steigt würde die CDU alle notwenigen Maßnahmen ergreifen, um ihre Macht zu erhalten. Das wäre die Entwicklung eines demokratischen Bewusstseins.
      Die Klimafrage hat dafür großes Potential und Medienkompetenz ist für die darum notwendige Emanzipation essentiell.

  2. The Compensators haben den Zertifikatskauf vor zwei Jahren eingestellt, Herr Professor.
    Zum Thema Klimakompensation empfehle ich Forschergeist 66 mit Franz Josef Radermacher.

  3. Bei circa Minute 10 wird eine Studie erwähnt die systematisch alte Prognosen / Projektionen der Klimaforschung mit der späteren Realität abgleicht. Kann einer dazu die Autoren oder eine DOI nachliefern, die Studie hätte ich gerne mal gelesen und als Argumentationsgrundlage “auf Vorrat”.

  4. Diese Initiative verfolgt ebenfalls den Ansatz, CO2-Emissionszertifikate zu kaufen und so vom Markt zu nehmen: https://50zero.eu/

    Ich war kürzlich auf die Seite gestoßen und hatte mich noch gefragt, wie sinnvoll es wohl ist, auf diesem Weg etwa einen Flug zu kompensieren, vielen Dank für den Input dazu!

  5. Danke für den tollen Podcast und ein großes Lob an beide Beteiligten: ruhig und sachlich, aber trotzdem fesselnd und spannend. Daran mangelt es in unserer Medienlandschaft. Bitte weiter so. Hier noch eine kleine Ergänzung für Interessierte: Und so hat sich unser CO2-Budget in den letzten Jahrhunderten entwickelt – erschreckend …
    https://www.globalcarbonproject.org/global/multimedia/CarbonBudgetBucket.mp4
    Generell eine sehr interessante und informative Seite: https://www.globalcarbonproject.org

  6. Welche effektiven und wissenschaftlich anerkannten Kompensationsprogramme gibt es denn für die Wiedervernässung von Mooren in Deutschland?

  7. Pingback: Keine Spekulation auf netto negative Emissionen, sondern CO2-Entfernung jetzt!

  8. Ich habe mal einen Forschungsantrag zur Speicherung von Wasserstoff gestellt und wollte daher kurz auf den Vergleich Wasserstoff – Batterie eingehen. Die Technologien sind nicht direkt vergleichbar, da die Aufgabenstellung völlig anders:
    Batterien: Kurze Speicherung von kleinen Energiemengen
    Wasserstoff: Lange Speicherung großer Energiemengen
    Wasserstoff kann in Tanks, Kavernen oder Gaslagerstätten gespeichert werden. Vorteile davon sind sehr kleine Speicherverluste auch über lange Zeiträume und die Speicherung von richtig großen Mengen. Damit kann z. B. eine nationale Energiereserve angelegt werden oder Energie im Frühling, Sommer und Herbst für den Winter gespeichert werden. Mit anderen Technologien ist das glaube ich nicht realisierbar (gibt noch die Möglichkeit den Wasserstoff zu Methan, Methanol usw. weiterzuverarbeiten, aber das fängt alles mit Wasserstoff an).
    Der genannte Wirkungsgrad 1:8 (11%) kommt mir sehr gering vor und passt für obiges Beispiel nicht. Die Elektrolyse hat einen Wirkungsgrad von 60-85% (https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserelektrolyse), bei der Speicherung sind die Verluste gering, Transport auch (wenn die Infrastruktur steht) und beim Heizen ist der Wirkungsgrad auch nahe 100%.

    • Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wie die Aussage aus dem Wikipediaartikel mit den 60-85% zustande kommt.
      Wenn man den Artikel komplett liest steht da auch am Ende: “Da Power-to-Gas durch den recht geringen Wirkungsgrad der Energiekette Strom => Wasserstoff/Methan => Strom hohe Energieverluste mit sich bringt, sollte ein zukünftiges Energiesystem jedoch so ausgelegt sein, dass ein möglichst geringer Langfristspeicherbedarf besteht, für den diese Technik benötigt wird.[6]”
      Ich nehme an, dass die 60-85% Wirkungsgrad unter Idealbedingungen zustande kommen –> spezielle Elektrolytlösung, Temperatur.
      Die Erreichung dieser Idealbedingungen kostet ja auch entsprechend Energie.
      Für die Power-to-Gas Lösung muss man den Wasserstoff ja auch noch methanisieren, was auch Verluste bedeutet.
      Waserstoffelektrolyse hört sich halt geil an. Man hat es in der schule mit eigenen AUgen gesehen: Zwei Elektroden ins Wasser gestellt. Bumms (im wahrsten Sinne des Wortes 😉 ) kommt Wasserstoff raus. Und dann ist das alles auch noch so geil sauber. Wasser, Strom aus erneuerbaren, keine Verschmutzung.
      Aber so richtig wirtschaftlich ist das Ganze eben aktuell noch nicht. Ich kenne persönliche einen Ingenieur, der bei Daimler seit mindestens 20 Jahren daran mitarbeitet wasserstoffbasierte Antriebskonzepte zu entwickeln. Der sagt selbst, dass das Ganze einfach noch nicht marktreif ist.
      Möglicherweise tut sich da in den nächsten Jahren was. Und es wäre zu begrüßen, aber darauf warten sollten wir nicht.
      Aktuell haben wir ja auch noch gar nicht so viel Überschuss, dass es sich lohnen würde den Aufwand für die Speicherung zu betreiben.
      Das Beispiel mit dem Solarkraftwerk in der Wüste, das so viel Wasserstoff erzeugt, um uns in Europa zu versorgen sit noch in weiter Ferne. Es wäre sinnvoller die Wüstenländer mit dem Strom zu versorgen, damit ggf. Kochstellen elektrisch mit Solarstrom betrieben werden und nicht mehr mit Brennholz, als den Strom wieder aufwändig in die Industrieländer zu transportieren, damit wir hier unsere elektrischen Pfeffermühlen, Leuchtschuhe, Laubbläser u. ä. versorgen können.

  9. Ein großartig geführtes Interview mit klugen Fragen, ebensolchen Antworten und reichlich Erkenntnisgewinn selbst für Zuhörer mit ordentlichem Vorwissen. Danke!

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