DI097 Wie entsteht die Talkshow "Anne Will"? (Anne Will, Moderatorin & Produzentin)

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Talkshows sind ja ein umstrittenes Format. Inszeniertes Drama ohne Erkenntnis-Absicht, sagen die einen; wichtige politische Debatten vor breitem Publikum, sagen die anderen.

Den prominentesten Platz in der ARD darf „Anne Will“ bespielen, zwischen 3 und 5 Millionen Menschen schauen jeden Sonntagabend zu.

Im Interview erzählt Anne Will, wie sie mit ihrem Team von “Will Media” „Runden baut“, also Themen und Gäste auswählt. Sie erklärt wie die Sendung entsteht, welche Themen sich für eine Talkshow eignen – und welche Themen sie nicht behandeln will. Wir sprechen unter anderem über ihre redaktionelle Unabhängigkeit und den Umgang mit der AfD.

Das Gespräch haben wir vor Anne Wills Interview mit Angela Merkel aufgenommen.

Ihr könnt meine Arbeit unterstützen und die Podcasts werbefrei hören unter kuechenstud.io/plus.

Danke und viel Spaß!

6 Kommentare

  1. 10. April 2021 um 05:35 Uhr
    Dr. Stefanie Kappel

    Sehr geehrter Herr Banse,

    Ich bin ein regelmaessiger Zuhoerer der Lage der Nation und seit heute auch Fan von Ihrem Podcast Das Interview. Der Talk mit Anne Will war fantastisch!

    Herzlichen Dank fuer Ihre klaren und sehr interessanten Podcasts. Es tut sehr wohl als Deutschkanadierin hier in Vancouver Ihren Podcasts folgen zu duerfen.

    Mit lieben Gruessen
    Stefanie

  2. Lieber Philip,

    danke für die interessante Sendung.

    Bei der, ich sage mal, “Kapitulation” vor der Annahme, man müsse wenigstens an Wahlabenden die AfD einladen, habe ich mich gefragt: kann man vielleicht stattdessen auch das Format der Sendungen überdenken?

    Muss man an Wahlabenden nur Sendungen machen, in denen man Politiker*innen einläd, weil “man das so macht”? Oder kann man auch kreativ werden und sich eine ganz andere Sendung ausdenken? Der Umstand, dass 1. Politiker*innen aller Parteien als Talkshowgäste oft nur talking points runterrasseln, und darüber hinaus 2. die AfD bewusst die Medien nutzt, um antidemokratische Ziele zu verfolgen, könnte Journalist*innen ja auch kreativ machen. Sodass sie sich neue Formate überlegen. Man könnte auch über Wahlkämpfe, Mobilisierung vor Ort, über die inhaltlichen Themen des Wahlkampfs (auch die, die vielleicht nicht bedient wurden) mit Menschen sprechen, die keine Politiker*innen sind, seien es Zivilgesellschaft oder Politikwissenschaftler*innen oder wer auch immer.
    Deswegen fand ich es jetzt nicht so überzeugend zu sagen “Ja, ich sehe, dass das problematisch ist, aber was soll man machen?”

    Oder ist es die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, Politiker*innen in diesem Zusammenhang eine Plattform zu geben und es wäre schlecht, das nicht zu tun?

    Viele Grüße

    • Das finde ich eine interessante Frage von Marie an das Format.
      Eine echte Beantwortung der Fragen, warum die WählerInnen so gewählt haben, wie sie gewählt haben (Wer hat anders gewählt als beim letzten Mal? Warum? Von welcher Partei zu welcher Partei fand Wählerwanderung statt), braucht ja auch erstmal eine Datenbasis -die direkt nach Schließung der Wahlurnen so i.A. noch gar nicht vorliegt-, die dann auch erst analysiert werden muss -was sowohl Zeit benötigt als auch nicht die Aufgabe der betroffnenen PolitikerInnen ist, sondern z.B. von PolitikerwissenschaftlerInnen.

  3. Danke, ein interessantes Interview. Frau Will war (überraschend) offen, selbstreflektiert und -kritisch.

    Schade fand ich:
    1. Das fehlende Interesse an live fact checking, z.B. bei presidential debates inzwischen usus und mit so vielen MitarbeiterInnen und bei dem vorab ja bekannten Sendungsthema vergleichsweise leicht umzusetzen. Es muss ja nicht Frau Will alles selbst wissen und sofort anmerken. Kein Sendungsgast würde es wollen, wenn die eigenen Aussagen am Sendungsende von einem/r fact checker/in nicht als wahr, sondern als irreführend oder gar falsch entlarvt würden.
    2. Das Verlassen darauf, dass alle ZuschauerInnen schon von selbst erkennen werden, wenn ein Gast die Unwahrheit sagt oder auf Fragen nicht antwortet. Es gibt doch inzwischen genug Studien, die zeigen, dass das nicht der Fall ist. (“Wenn jemand sowas im Fernsehen sagt, wird schon dran sein” | “Wenn ein Minister das sagt, kann das nicht ganz falsch sein” | bzw. die einfache Tatsache, dass man sich später an Aussagen erinnert, aber nicht mehr erinnert, dass sie falsch waren.)
    3. Das Bauen der Gästerunde in dem Sinne, dass ein Gast ein Argument machen/eine Perspektive vertreten soll. Man muss doch fast jede Frage aus mehreren Perspektiven betrachten und Argumente bzw. Vor/Nachteile gegeneinander abwiegen. Da finde ich es schade, wenn hier so eine platte Eindimensionalität vorgelebt wird, wo ein Mensch (meistens dann sogar ExpertInnen, PolitikerInnen, etc.) nur ein Argument machen soll. Wichtig wäre es doch, zu demonstrieren, wie *eine* Person der Nuanciertheit von Fragestellungen gerecht wird und das Abwägen von Aspekten vorlebt.

  4. Hallo Philip,
    was für ein tolles, informatives, authentisches, persönliches Interview!
    Danke dafür. Und für die vielen weiteren die nun auf meiner playlist liegen.

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