DI093 Warum Menschen menschenfeindlich werden - und was wir dagegen tun können (Wilhelm Heitmeyer)

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| 23 Kommentare

Im vergangenen Jahr haben wir ja leider viel über rechte Gewalt in der Gesellschaft allgemein und in staatlichen Organisationen im Besonderen sprechen müssen. Dazu kamen natürlich Debatten über die AfD, Donald Trump, Verschwörungserzählungen und Menschen, die Corona für eine Fiktion halten.

Eine Frage, die dabei bestimmend war, war immer: Wie hängt das alles miteinander zusammen? Was sind die verbindenden Ideen, Ideologien und Grundvorstellungen dieser Leute?
Da kommt man dann schnell auf auf das Konzept der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ des Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer.

Heitmeyer hat Anfang des Jahrtausends über 10 Jahre lang umfangreich Menschen nach ihren Einstellungen gefragt, das Projekt hieß „Deutsche Zustände“ und hat wichtige Werkzeuge hervorgebracht, mit denen wir auch besser verstehen, welche Phasen Menschen durchlaufen auf ihrem Weg nach rechtsaußen – und wie man das verhindern kann.

Ich habe mit Wilhelm Heitmeyer kurz vor Weihnachten gesprochen. 

Kuechenstud.io/plus

23 Kommentare

  1. Danke für das Gespräch! Ein Hinweis: Man kann den Podcast mit iTunes derzeit nicht herunterladen. Error 302… – Nochmals Danke vorab!

  2. sorry,da stimmt was nicht mit den mp3 dateien zu folge 092+093 oder meine ich das nur

  3. Was soll denn nicht stimmen?

  4. Habe zufällig gestern 083 mit Matthias Quent und dann heute 093 mit Wilhelm Heitmeyer angehört. Großartig, spannender als jeder Krimi. Da waren soviele Infos drin, dass ich beide nochmal hören werde. Angenehmer Nebeneffekt: Meine Behausung hat beim Zuhören eine Grundreinigung erfahren. Danke für die tolle Arbeit.

  5. Hi, ich konnte hier nur die OGG Datei laden und bei iTunes funktioniert diese Folge auch nicht!

    LG
    Weiter so, toller Podcast!!!!

  6. Toller Gesprächspartner, irre gute Analysen (wenngleich etwas deprimierend). Philipp, entdeckte dein Interviewformat nach 3 Jahre LdN neu, ich bleibe dran.

  7. Ein tolles Interview- inzwischen 2 Mal angehört!
    Ein simpler, aber sehr kraftvoller Framework, um eine Gruppe oder einen Menschen X zu verstehen: 1) Welche Diagnose stellt X (welches Problem sieht X)?
    2) Welche Bedrohung sieht X?
    3) Welche Legitimation ergibt sich für X aus der Diagnose und der Bedrohung?

  8. Total spannend! Vielen Dank dafür!

  9. Heitmeyers Zwiebelschalenmodell (zunehmend radikalerer Diagnose/Bedrohung/Legitimation) ist hilfreich und auf einen Teil der Rechten in der BRD sicher zutreffend. Trotzdem ist es sehr wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Rechte insgesamt *nicht* in das Zwiebelschalenmodell passt. Denn:
    Es suggeriert, dass diejenigen, die weiter rechts sind, einfach ein größeres Problem/eine größere Bedrohung sehe als die “Anderen”. Wenn die Anderen das auch sehen würden, würden sie ebenso wie die Rechten denken. Analog für die Legitimation einzusetzender Mittel: um lieber sicher zu gehen, wollen sie im Zweifelsfall lieber zu hart reagieren als zu wenig… vielleicht ähnlich wie ein guter Hirte, ein Elternteil oder der große Bruder. (Alles passt gut zum Begriff “Schlafschafe”.) Darum verlangen die Rechten von den “Anderen” .
    Doch das trifft empirisch so nicht zu auf die Rechte insgesamt!
    Ob nun der Luebke-Mörder einen konservativen Politiker umbringt oder ob der Halle-Attentäter, wenn das eigentliche Ziel Synagoge verschlossen ist, dann wahllos deutsche PassantInnen tatsächlich und fast umbringt. Oder der Polizistenmord von Heilbronn durch den NSU.
    Man sieht es an den Online-Foren, wo Rechte unbeobachtet über ihre nicht rechtsextremen Mitdeutschen sprechen und aus ihrem Hass und ihrer Verachtung keinen Hehl machen. Man sieht es an der speziellen Sprache, die die Rechte über die Nicht-Rechten MitbürgerInnen entwickelt hat. Man sieht es an den Facebook-Kommentaren, wenn solche Dinge wie oben (oder auch weniger extreme Ereignisse) passieren, in denen dann gefeiert wird.
    Ich will nicht noch genauer die vielen Belege wiederholen, die z.B. Gäste von “Das Interview” schon dafür gebracht haben.

    Man muss es immer wieder betonen: nein, die Rechten insgesamt sind keine besorgten Bürger, die etwas extremer diagnostizieren und vorgehen, und auch uns Nicht-Rechten beschützen wollen. Im Gegenteil.

    Damit man mich nicht missversteht: nein, selbst wenn es so wäre, dass die Rechten ihre Nicht-Rechten Mit-Deutschen mögen würden und schützen würden wollen, wäre das, wofür sie stehen, nicht vertretbar! Aber wenn wir schon das “Glück” haben, dass die Rechten *alle* hassen und nicht “bloß irgendwelche Fremden”, dann darf man das auch ansprechen. Auch wenn die Idee, dass manche Deutsche die Rechten vielleicht deshalb halbwegs tolerieren, weil sie ja “nur” Fremde verabscheuen und attackieren, ein so gruseliger Gedanke ist, dass man Angst hat, dieses Fass aufzumachen. Sorry für die lange Abhandlung, aber es liegt mir am Herzen. 😉

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